VerletzikonAchilles­sehnen­ruptur

Sehnen (lat. tendo) bestehen aus nebeneinander verlaufenden und fest miteinander verbundenen Bindegewebsfasern. Sie sind ein Teil des Muskels und verbinden diesen mit dem Knochen. Die stärkste und dickste Sehne im menschlichen Körper ist die Achillessehne (lat. tendo calcaneus). Sie bildet die sehnige Verlängerung des dreiköpfigen Wadenmuskels und setzt am Fersenbein an. Die Achillessehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf die Ferse sowie den Fuß und hält über eine Tonne Zugbelastung aus.

Durch eine plötzliche, starke Anspannung des dreiköpfigen Wadenmuskels kann es zu einem Achillessehnenriss kommen. Gerade bei Sportarten mit schnellen Sprints, plötzlichen Stopps und Richtungswechseln – etwa Fußball, Tennis oder Basketball – kommen Bewegungen vor, die das Sprunggelenk stark beanspruchen. Eine völlig gesunde Achillessehne reißt aber extrem selten. Wenn es zu einer Achillessehnenruptur kommt, ist die betroffene Sehne in der Regel durch Verschleißerscheinungen oder kleinere Verletzungen infolge sportlicher Überlastung vorgeschädigt. Vor allem Männer erleiden häufig einen Achillessehnenriss (etwa fünfmal öfter als Frauen).

Achilles­sehnen­ruptur von Ärzten erklärt


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Symptome bei Achilles­sehnen­ruptur

Wenn die Achillessehne reißt, hört der Betroffene in der Regel einen lauten, peitschenhiebähnlichen Knall, gefolgt von einem heftigen, stechenden Schmerz im Bereich der Wade oder Ferse. Der Fuß kann nicht mehr nach unten gebeugt werden, das Stehen auf den Zehenspitzen geht nicht mehr. Gehen ist manchmal noch möglich, bereitet aber starke Schmerzen. Die Rückseite des Sprunggelenkes kann anschwellen, in manchen Fällen bilden sich oberhalb der Ferse Blutergüsse und an der Stelle des Risses findet sich eine tastbare Delle.


Behandlung bei Achilles­sehnen­ruptur

Mit dem Verdacht einer Achillessehnenruptur sollte man dringend einen Arzt aufsuchen – im besten Fall einen Orthopäden oder Unfallchirurgen. Mit Hilfe bildgebender Verfahren wie Ultraschall, MRT und Röntgen wird dieser feststellen, wie weit die Sehnenenden voneinander entfernt sind und ob sich Hämatome gebildet haben. Lassen sich beide Enden der gerissenen Sehne bei einer bestimmten Fußstellung zusammenbringen, kann konservativ behandelt werden. Dabei wird der betroffene Fuß in Spitzfußstellung bis zum Unterschenkel für zwei Wochen eingegipst. Anschließend muss der Betroffene einen speziellen Schuh tragen, wobei die Fußstellung nach und nach verändert wird. In dieser Zeit kommt auch Physiotherapie zum Einsatz. Sind die gerissenen Sehnenenden zu weit voneinander entfernt, muss die Achillessehne zusammengenäht werden. Diese Operation kann entweder offen oder minimal-invasiv durchgeführt werden. Nach dem Eingriff erfolgt auch hier eine sechswöchige Phase, in dieser der Betroffene einen speziellen Schuh oder Gipsverband in Spitzfußstellung trägt. Auch hier wird die Fußstellung sukzessive verändert. Die anschließende Physiotherapie hilft, den verkürzten Wadenmuskel und die versteiften Gelenke wieder zu mobilisieren.


Heilungsdauer bei Achilles­sehnen­ruptur

Bis ein Achillessehnenriss ausgeheilt ist und der Patient gemäßigt wieder Sport treiben kann, vergehen drei bis vier Monate. Nach spätestens einem Jahr sollten Betroffene problemlos auf den Zehenspitzen stehen können.

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Achillessehne

Achillessehne

Die Achillessehne ist mit einer Länge von 20 bis 25 cm und einer Breite von etwa 5 cm die dickste und stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet den Wadenmuskel (Musculus triceps surae) mit dem Fersenbein (Calcaneus).

Musculus gastrocnemius

Musculus gastrocnemius

Die Wadenmuskulatur besteht aus dem großen Musculus gastrocnemius, sowie dem kleineren Musculus soleus. Der M. gastrocnemius ist der stärkere Muskel, setzt oberhalb des Kniegelenks an und zieht über die Achillessehne bis an das Fersenbein.

Musculus soleus

Musculus soleus

Der Musculus soleus ist der kleinere der beiden Wadenmuskeln. Er arbeitet eng mit dem Wadenmuskel (Musculus gastrocnemius) zusammen, werden auch als Musculus triceps surae zusammengefasst.

Fersenbein

Fersenbein

Das Fersenbein (lat. Calcaneus) ist ein kurzer Knochen der Fußwurzel. Es ist der größte und längste Fußwurzelknochen. Der Körper des Fersenbeines ist grob quaderförmig


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