Warum ist Tee eigentlich so gesund?
Viel trinken tut dem Körper gut. Das weiß fast jeder. Wenn es dann aber auch noch Tee ist, dann ist das in den meisten Fällen sehr gut für uns. Die Teeblätter sollen nämlich auch Krankheiten vorbeugen oder zumindest die Heilung unterstützen. Und das Beste ist, er bringt Geschmack in das heiße Wasser!
Woher kommt Tee?
Bevor wir uns mit den segensreichen Wirkungen von dem Aufgussgetränk beschäftigen, hier ein kurzer Abriss, woher es überhaupt kommt.
Tee gibt es seit Anfang des 17. Jahrhunderts bei uns in Europa. 1610 brachte die "Niederländische Ostindien-Kompanie" mit dem Schiff zum ersten Mal eine Ladung grünen Tee aus Indien mit nach Holland. Ein paar Jahre später kam der Tee von dort nach Deutschland, erstmal nach Ostfriesland, wo sich eine eigene, bis heute gelebte, Teekultur entwickelte. Das Wort Tee wurde übrigens im 17. Jahrhundert aus dem niederländischen thee ins Deutsche übernommen
Die Teeformen
Ursprünglich wurden Teegetränke so zubereitet, dass frische Blätter direkt vom Strauch in heißes Wasser gelegt wurden. So schmeckt Tee deutlich anders als mit getrockneten Blättern. Diese frische Ware kann man aber nicht lange lagern und so wurde eine Fermentation und Trocknung entwickelt. Je nach Art und Weise entstehen die verschiedenen Geschmäcker und Qualitäten. Heute unterscheidet man vier nach dem Grad der Oxidation traditionelle Formen.
- Grüner Tee: ohne gewollte Oxidation. Der Tee wird nach der Ernte in Eisenpfannen über dem Feuer gewelkt und dann getrocknet. Bei der industriellen Herstellung geschieht das in großen, gerührten Behältern.
- Weißer Tee: die Härchen an der Blattunterseite den getrockneten Teeblättern haben eine weiß-silberne Farbe. Daher der Name. Junge Triebe werden geerntet und getrocknet (wie Heu). Aber nur Spitzentees eignen sich zur Produktion von weißem Tee.
- Oolong: wird zum Teil oxidiert. Nach der Ernte schüttelt man den Tee in Weidenkörben, der austretende Saft reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Dieser Prozess wird durch das Erhitzen in Eisenpfannen gestoppt.
- Schwarzer Tee: oxidiert komplett und wird in Ostasien als Roter Tee bezeichnet. Ähnlich wie beim Oolong, Wobei hier der Oxidationsprozess nicht gestoppt wird. Erst nach längerer Zeit ist der Tee fertig getrocknet.
Die hierzulande bekanntesten Sorten sind die Schwarzen Tees Assam, Ceylon und Darjeeling. Sie sind jeweils nach ihren Anbaugebieten in Indien benannt. Tee wird aber noch in vielen anderen Gegenden produziert. Der ostindische Assam-Tee stammt aus dem größten Anbaugebiet der Welt. Ceylon ist herb-kräftig und kommt von Sri Lanka, dem weltweit drittgrößten Anbaugebiet. Der zarte, gelbe Darjeeling wächst hingegen an den Südhängen des Himalayas rund um die gleichnamige Stadt.
Wogegen hilft Tee?
In den 1990er Jahren wurde der grüne Tee zum Modegetränk. Es hieß, dass er gesünder wäre als Schwarztee. Beide Typen unterscheiden sich durch die Fermentation nach der Ernte. Auch bei schwarzem Tee sind antioxidativ wirkende Stoffe, die Flavonoide, enthalten. Am Ende nimmt der Körper von beiden Sorten gleichviel davon auf. So ist die Bevorzugung des grünen Tees aus gesundheitlichen Gründen nicht nachvollziehbar.
Einige trinken Ihren schwarzen Tee ja mit Milch. Vor allem die Briten sind dafür bekannt. Eine Studie der Berliner Charité zeigt aber, dass dadurch die segensreiche Wirkung der Flavonoide nahezu komplett aufgehoben wird. Diese Stoffe sollen die Elastizität der Blutgefäße steigern.
Wer regelmäßig grünen Tee trinkt senkt vermutlich sogar das Risiko, an Krebs zu erkranken. Besonders die Polyphenole sollen dafür verantwortlich sein. Eine Studie an Patienten mit Prostatakrebs zeigte, dass das aus dem Tee stammende EGCG in den Tumoren nachweisbar war und das Zellwachstum hemmte. Schwarztee war hier etwas wirksamer als grüner Tee.
Weitere Wirkungen von Tee sind:
- Die im Tee enthaltenen Polyphenole und Fluoride senken das Risiko für Karies und das Catechin vermindert Anzeichen von Zahnfleischerkrankungen.
- Senkt den Cholesterinspiegel
- Positive Wirkung auf Haut und Haar
- Nierensteinbildung wird gehemmt, wenn Milch mit dazu gegeben wird.
- Zwei bis vier Tassen Tee Grüntee pro Tag senkt das Risiko von Bluthochdruck um mindestens 46%.
- Ägyptische Wissenschaftler fanden heraus, dass Antibiotika besser wirken, wenn zusätzlich grünen Tee trinkt.
Worauf man achten muss
Grüner und schwarzer Tee enthält Koffein. Sogar mit bis zu fünf Prozent mehr als bei Kaffeebohnen, die auf etwa ein Prozent kommen. Tee wird aber mit mehr Wasser als Kaffee aufgegossen, so dass der Koffeingehalt insgesamt wieder sinkt. Zieht der Tee länger, so gehen Gerbstoffe über, die Koffein binden. Lässt man ihn etwa drei Minuten ziehen, so wirkt der Tee anregend. Ab rund fünf Minuten wird der Tee bitterer und die anregende Wirkung nimmt ab.
Der hohe Anteil von Polyphenol kann zudem die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln behindern. Ein Zuviel an Tee kann unter Umständen also sogar zu Eisenmangel führen. Außerdem darf man den Tee nicht zu heiß trinken, das ist nämlich ungesund.