Fußball-Verletzung

Was ist ein Syndesmoseband-Riss?

Der Riss des Syndesmosebands ist unter den Fußballern so häufig wie auch gefürchtet. Doch nicht nur Sportler kennen die unschönen Folgen dieser Sprunggelenksverletzung, auch im Alltag kann es zu dem Bänderriss kommen. Hier die wichtigsten Fakten.

10 Fakten über die Syndesmose

Klein, aber unverzichtbar: Bei den Syndesmosebändern handelt es sich um zwei, etwa 2-3 cm lange und fingerbreite Bänder im Sprunggelenk. Sie befinden sich zweischen dem Wadenbein und dem Schienbein, verbinden diese beiden Knochen und halten sie zusammen. Reißt eins von diesen Bändern, ist das Gehen so gut wie nicht mehr möglich.

Passiert nicht nur Profisportlern

Diese fiese Sprunggelenksverletzung bringt Profisportler immer wieder für Monate aus dem Verkehr. Michael Ballack und Marco Reus hat der Syndesmosebandriss sogar um die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft gebracht. Doch nicht nur Sportler sind dem Risiko einer Sprunggelenkverletzung ausgesetzt. Ein falscher Schritt, einmal stark mit dem Fuß umgeknickt, einmal unglücklich hingefallen – und schon kann das Syndesmoseband auch im Alltag verletzt werden.

Dem Syndesmosebandriss kann man nicht vorbeugen​

Nicht einmal gut durchtrainierte und aufgewärmte Sportler können sich vor einem Syndesmosebandriss retten. Obwohl gutes Aufwärmen und trainierte Muskulatur als auch geeignetes Schuhwerk durchaus Ermüdungsverletzungen im Sprunggelenk verhindern können, ist eine Vorbeugung des Syndesmosebandrisses nahezu unmöglich, da diese Verletzung fast immer ein stumpfes Trauma, wie z.B das Verdrehen des Knöchels, vorausgeht.

Bei Syndesmosebandriss immer Arzt aufsuchen

Ein Syndesmosebandriss kommt selten allein

Syndesmosebandrisse passieren in den meisten Fällen zusammen mit einer Knochenfraktur. Durch starke Gewalteinwirkung – wie etwa einem Foul beim Fußball – kann das Sprunggelenk brechen und die Bänder teilweise oder ganz reißen. Isolierte Risse der Syndesmose kommen nur selten vor, meistens durch übermäßige Drehung des Sprunggelenkes.

Im Röntgenbild nicht sichtbar​

Da die Syndesmose eine Bandstruktur ist, kann man diese auf dem Röntgenbild nicht erkennen. Der Arzt kann anhand der Knochenstellung dennoch einen Bänderriss erkennen, da sich bei einer solchen Verletzung der Abstand zwischen dem Schienbein und dem Wadenbein unnatürlich vergrößern kann.

Kann unbehandelt schlimme Folgen haben

Bei dem Verdacht auf einen Syndesmosebandriss sollte man immer den Arzt aufsuchen. Unbehandelte Sprunggelenkverletzungen führen nicht selten zu chronischer Instabilität und degenerativer Arthritis.

Das passiert bei der OP der Syndesmose

Während kleinere Sprunggelenkverletzungen wie Überdehnungen oder kleine Teilrisse konservativ mit Hilfe von Ruhestellung behandelt werden können, sind komplett gerissene Bänder nicht im Stande von alleine wieder zusammenzuwachsen. Um die Stabilität zu gewährleisten, wird eine gerissene Syndesmose zusammengenäht. Zwischen die Unterschenkelknochen wird zusätzlich eine Stellschraube eingesetzt und sorgt so für den richtigen Abstand zwischen dem Schienbein und dem Wadenbein. Diese Schraube muss in einer zweiten Operation wieder entfernt werden.

Ohne Physiotherapie, keine Genesung

Unabhängig davon, ob ein Syndesmosebandriss konservativ oder operativ behandelt wurde, eine Physiotherapie ist in jedem Fall notwendig. Nach einer Ruhigstellung muss die umliegende Muskulatur wieder gestärkt werden. Außerdem wird der Schwerpunkt einer Therapie auf Schmerzlinderung, Verbesserung der Bewegung und dem Training des Sprunggelenkes liegen.

Bei der Heilung braucht man Gelduld

Geduld, Geduld, Geduld

Wer einen Syndesmosebandriss erlitten hat, muss sich auf eine lange Heilungsdauer einstellen. Dann sind sowohl Ausdauer als auch Geduld gefragt. Das Gelenk wird zunächst wochenlang ruhiggestellt, erlernt schrittweise Stabilität, Belastbarkeit und Gleichgewicht in einer anschließenden Physiotherapie und muss sich dann ganz langsam wieder an des Leben davor gewöhnen, Bei einer zu frühen Belastung drohen negative Folgen für die komplette Ausheilung.

Syndesmosebandriss kommt nicht häufig vor

Obwohl man – vor allem als Fußballfan – das Gefühl hat, dass Syndesmosebandrisse zum Alltag gehören, passieren sie außerhalb des Profisports keineswegs am laufenden Band. Sie gehören zu den eher seltenen Sprunggelenkverletzungen und treten mit einer Häufigkeit von etwa 1-11 % auf.