Gute Fette, schlechte Fette

Welche Rolle spielt Fett in unserer Ernährung?

Wenn man Nährstoffe nach Beliebtheit sortieren würde, dann würde Fett wohl den allerletzten Platz belegen. Dabei ist Fett gar nicht so übel. Das stimmt zumindest bei einigen Fetten und nicht, wenn sie in Maßen eingenommen werden. Aber was genau ist Fett, welche Rolle spielt es in unserem Körper und wie kann man es in seine Ernährung integrieren, ohne dabei seine Gesundheit zu ruinieren?

Fette – auch Lipide genannt – bestehen hauptsächlich aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoffatomen. Nur Dank ihnen ist unser Körper in der Lage, die Vitamine A, D, E und K aus der Nahrung aufzunehmen. Fett bildet Zellmembranen, ist Teil der Körperflüssigkeiten und Bestandteil der weißen Substanz des Gehirns. Für die Hormonsynthese ist Fett unerlässlich. Unter der Haut angesammelt (subkutanes Fett), schützt es unseren Körper vor übermäßigem Wärmeverlust. Kurzum: Fette sind - entgegen allen Anscheins - extrem wichtig für unsere Gesundheit.

Gesundes Fett und Adipositas

Wenn man über Fett und seine Rolle im Körper spricht, sollte man aber auch unbedingt das viszerale Fett erwähnen. Dieses sammelt sich um die Organe in der Bauchhöhle, stabilisiert sie und schützt sie vor Verletzungen. Es ist abhängig von der Nahrung und resultiert aus der Qualität und der Menge der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen. In gesundem Maß vorhanden, stellt es keine Gefahr für die Gesundheit dar. Haben wir aber zu viel viszerales Fett auf den Rippen, trägt es zu abdominaler Adipositas (Fettleibigkeit) bei und infolgedessen zu verschiedenen gesundheitlichen Komplikationen.

Bei unserer Ernährung unterscheiden wir zwischen guten und schlechten Fetten. Dabei bestehen Fette in Lebensmitteln aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Doch wie unterscheiden sie sich voneinander?

Fast Food ist mehr als schädlich

Gesättigte Fettsäuren im Überschuss

Gesättigte Fettsäuren zeichnen sich durch die Doppelbindung bestimmter Kohlenstoffatome aus. Diese Fette findet man in Produkten tierischen Ursprungs, wie in Fleisch, Fisch oder Milchprodukten, sowie in Palm- und Kokosnussöl. Gesättigte Fettsäuren sind bei sehr hohen Temperaturen beständig, weshalb sie unter anderem gerne zum Braten verwendet werden. Ein Überschuss an gesättigten Fettsäuren ist leider sehr gesundheitsschädlich. Diese Fette verursachen nicht nur Fettleibigkeit, sie erhöhen auch die LDL-Cholesterinwerte. Das kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

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Rapsöl, Omega 3 und Sehkraft

Ungesättigte Fettsäuren sind Säuren mit Einfachbindung in den Kohlenstoffatomen und gehören zu den „gesunden Fetten“. Dazu gehören Pflanzenöle wie Raps-, Oliven-, Sesam- oder Sonnenblumenöl aber auch Fischfett. Ungesättigte Fette haben eine dichte, flüssige Konsistenz und werden wie folgt unterteilt:

  • einfach ungesättigte Fettsären – sind Säuren aus der Omega-9-Familie, die sich durch eine Doppelbindung auszeichnen. Zu diesen Säuren gehört Oleinsäure, die in großen Mengen in Oliven- und Rapsöl vorkommt.
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – sind Säuren aus der Omega-3 und Omega-6 Familie und müssen mit der Nahrung zugefügt werden. Diese Säuren haben eine gute Wirkung auf die Aufrechterhaltung der richtigen Cholesterinkonzentration im Blut und schützen das Herz. Außerdem sind sie für das Gehirn und eine gesunde Sehkraft unerlässlich.
Richtige Nährstoffe halten Krankheiten fern

Energie und Vitamine in der Nahrung

Wenn es um Fett in der Nahrung geht, so sollte man weder zu viel, noch zu wenig zu sich nehmen. Übermäßig fetthaltige Nahrung führt zu einer übermäßigen Energieaufnahme. Als Folge legen wir rasant an Kilos zu und riskieren damit Übergewicht, Herzkrankheiten oder sogar Krebs. Fett aus der Ernährung zu streichen ist aber auch keine Lösung. Sehr fettarmes Essen kann zu einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen und essenziellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren führen, die für das Funktionieren des Körpers aber sehr wichtig sind. So sollte das Fett bei Säuglingen etwa 40% der Gesamtenergie ausmachen, bei Kindern 35-40% und bei Erwachsenen 20-35%.

Transfette in Pommes Frites

Und dann gäbe es da noch die Transfette oder genauer gesagt Transisomere von Fettsäuren. Diese entstehen durch die Verarbeitung von flüssigen Pflanzenölen zur Erzielung einer festen Konsistenz (z.B. Margarine). Häufiger anzutreffen sind Transfette aber auch in Pommes Frites, Süßigkeiten, Konserven, Fastfood und in Fertiggerichten. Sie kommen auch in der Natur vor. Das ist zum Beispiel in den Mägen von Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziegen) der Fall. In geringen Mengen findet man das auch in ihrem Fleisch, ihrer Milch und den daraus gewonnenen Produkten.

Transfette gelten dabei als die gesundheitsschädlichsten Stoffe. Sie wirken sich negativ auf den Stoffwechsel aus und erhöhen das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall, Diabetes, Entzündungen im Körper sowie der Entwicklung Allergischer Reaktionen.

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Transfette sind am gesundheitsschädlichsten