Das muss man bei einer Knieverletzung beachten

Reha nach Meniskus-Verletzungen

Als Menisken werden die beiden, an dem Schienbein befestigten, knorpeligen Strukturen im Kniegelenk bezeichnet. In jedem Knie gibt es den inneren und den äußeren Meniskus, dabei dienen diese Knorpel sowohl als eine Art Stoßdämpfer, als auch zur Kraftübertragung. Zu einem Meniskusschaden kann es häufig bei der Ausübung verschiedener Sportarten, aber auch im Alltag oder im Rahmen einer Verschleißerscheinung kommen. 

Je nach Art und Schwere der Verletzung kann ein Meniskusschaden auf verschiedene Weisen behandelt werden. Die Behandlung reicht dabei von einfacher Ruhigstellung bis hin zum operativen Eingriff, bei dem der Knorpel komplett rekonstruiert werden muss.

Um das Knie nach einem Meniskusschaden zu mobilisieren, ist eine Rehabilitation mit Zielgerichteten Übungen unerlässlich. Die Dauer der Nachbehandlung variiert dabei je nach Art des Eingriffs und kann sich sogar über Monate hinziehen. Wann man mit der Reha anfangen kann, hängt ebenfalls von dem Eingriff und der Art der Verletzung ab.

 

Teil- oder Komplettentfernung des Meniskus

Wurden bei einem Eingriff Teile des Innen- oder Außenmeniskus entfernt, muss das entfernte Knorpelteil nicht mehr nachwachsen. In einem solchen Fall erlauben Ärzte bereits wenige Tage nach der Operation eine Vollbelastung des Kniegelenkes. In der 3. Bis 6. Woche kann der Betroffene leichte sportliche Tätigkeiten wieder aufnehmen. Fahrradfahren oder Schwimmen sind dabei unbedenklich und stärken das betroffene Kniegelenk und die entsprechenden Muskeln. Eine sportliche Vollbelastung ist bei einer Teil- oder Komplettentfernung des Meniskus in der Regel schon nach 6 bis 8 Wochen wieder möglich.

So sieht ein Knieschaden nach Röntgen auf

Das ist eine Meniskusnaht

Muss der Meniskus zusammengenäht werden, dauert es nach dem Eingriff einige Zeit, bis die Naht gut verheilt ist. In diesem Fall verordnet der Arzt deswegen üblicherweise zunächst mehrwöchige Entlastung des Kniegelenkes. Die Ruhigstellung erfolgt in der Regel durch entsprechende Orthesen und zusätzliche Gehstützen. Dabei wird die Bewegung des Kniegelenkes so eingeschränkt, das eine vollständige Beugung und Streckung des Knies nicht möglich sind. Mit der eigentlichen Physiotherapie kann der Patient nach einer erfolgten Meniskusnaht erst ab der 7. Woche beginnen. Das betroffene Kniegelenk wird so stufenweise schonend durch ein Aufbautraining wieder gestärkt und vollständig mobilisiert. Vollumfängliche sportliche Aktivitäten sind nach einer Meniskusnaht in der Regel erst nach 3 bis 6 Monaten wieder möglich. 

 

Die Behandlung mit einem Meniskusimplantat

Die Rehabilitation nach dem operativen Einsatz eines Meniskusimplantats erfolgt in ähnlicher Weise wie bei der Meniskusnaht. Der einzige Unterschied der Nachbehandlung liegt lediglich in der längeren Dauer der Entlastungsphase. Um das neugebildete Gewebe ausreichend zu entlasten, wird das betroffene Kniegelenk für etwa 6 bis 8 Wochen ruhiggestellt.

Manchmal kann es auch ein wenig länger dauern…

Seinen sie nicht enttäuscht, wenn die Rehabilitation nach einer Meniskusverletzung länger als geplant dauert. Wann genau ein Patient seine Kniegelenke wieder vollständig wieder belasten kann, hängt nämlich von vielen Faktoren ab. So etwa wird die Rehabilitationszeit von dem Alter des Betroffenen beeinflusst, denn je älter ein Körper ist, desto langsamer kann er heilen. Auch Übergewichtige Personen müssen mit einer längeren Dauer der Reha rechnen, denn jedes zusätzliche Kilo drückt umso mehr auf das erkrankte Gelenk. Wenn neben dem Meniskus auch andere Kniestabilisatoren, wie Bänder oder Knochen, mitverletzt sind, stehen die Heilungschancen deutlich schlechter. Nicht zuletzt spielt auch die Ernährung eine Rolle, denn bestimmte Lebensmittel können die Genesung verlangsamen, während andere den Körper bei der Heilung unterstützen. So sollten Betroffene nach einer Meniskus OP drauf achten ausreichend zu trinken – am besten ist Wasser ohne Kohlensäure, Säfte dagegen sind nicht empfehlenswert, da sie sehr viel Zucker beinhalten. 

Schlüssellocheingriff bei Knieoperation

Das wichtigste Element ist die Krankengymnastik

Nach einer Meniskusverletzung spielt die anschließende Physiotherapie eine wesentliche Rolle. Ein regelmäßiges Training ist dabei essentiell um die Stabilität, die Bewegung und die Belastbarkeit des Kniegelenkes wiederherzustellen. 

Die Krankengymnastik sollte dabei etwa 2-3 Mal pro Woche, für die Dauer von 3-10 Wochen erfolgen. Damit das Kniegelenk vollständig wieder mobilisiert und zusätzlich für die Zukunft gestärkt wird, empfiehlt es sich nach der Physiotherapie bestimmte Übungen eigenverantwortlich Zuhause durchzuführen. 

 

In unserem Video finden Sie einige Übungen, mit denen die Kniegelenke nach einem erfolgten Eingriff wieder gestärkt werden können. Unsere Physiotherapeutin zeigt außerdem, welche Übungen im Falle von akuten Knieschmerzen zur Stärkung der entsprechenden Muskulatur durchgeführt werden können.