Hilfe gegen Schmerzen

Was ist Rehasport?

Zuerst einmal die gute Nachricht vorweg: Diese Leistung wird von der Krankenkasse oder der Rentenversicherung bezahlt. Sie wird in nahezu allen Fällen genehmigt, weil man als Verletzter - beispielsweise nach einer OP- sogar Anspruch darauf hat. Doch was genau verbirgt sich dahinter und was muss man tunlichst beachten?

Unterschiede zum Fitness-Programm

Laut Definition der Krankenkassen fördert der Rehasport die Ausdauer, Kraft und Koordination. Als Sportarten bieten sich Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen oder Bewegungsspiele in Gruppen an. Ganz wichtig aber: Die Leitung findet durch eine qualifizierte Fachkraft statt. Beim Fitnessprogramm dagegen trainiert man meist alleine oder stärkt einzelne Körperbereiche.

Besonders wirksam ist der Rehabilitationssport, wenn man sich nicht mehr richtig bewegen kann. Harte Fälle sind hier Querschnittlähmungen, Amputationen oder schweren Schädel-Hirnverletzungen. Das Üben in Gruppen fördert dabei den Erfahrungsaustausch, ermöglicht soziale Kontakte und kann damit auch Hilfe zur Selbsthilfe geben. Aber auch bei weniger dramatischen Verletzungen ist diese Maßnahme hilfreich.

Wie bekomme ich Rehasport?

Zunächst muss man sagen, dass es sich dabei um eine Nachsorge handelt, die die weitere Genesung vorantreiben soll. Folglich muss man vorher eine Verletzung erlitten haben und sich in ärztlicher Behandlung befinden. Der Mediziner ist letztendlich derjenige, der entscheidet, ob der Rehabilitationssport notwendig ist oder nicht. Er ist somit die erste Anlaufstelle in Sachen Antragsstellung. Laut §44 des Sozialgesetzbuches kann das nicht verwehrt werden und steht dem Patienten sogar zu.

Sport ist gut für den Rücken

Welcher Sport ist der richtige?

Vor dem Beginn bespricht man zusammen mit dem Arzt, welche Maßnahme für einen passend ist. Anschließend wird das in dem Antrag an die Krankenkasse vermerkt. Das dient hauptsächlich dafür, eine weitere Prüfung von dritter Seite zu umgehen. Der Arzt und man selbst weiß schließlich am besten, was gut für einen ist und was nicht. Was hilft und was die Beschwerden vielleicht noch verstärkt.

Das muss der Antrag enthalten

Obwohl man ein Anrecht auf den Rehasport hat, muss der Antrag dennoch richtig und schlüssig vom Arzt ausgefüllt werden. Als grobe Richtschnur sollte folgendes enthalten sein:

  • Sämtliche Diagnosen, die für den Behandlungsweg relevant sind
  • Gründe und Ziele der rehasportlichen Maßnahme
  • Die gewünschte Dauer
  • Empfehlungen für geeignete Maßnahmen der sportlichen Aktivitäten

Wenn alles richtig ausgefüllt wurde, ist die Genehmigung zur Übernahme der anfallenden Kosten nur noch obligatorisch. Sie muss aber erteilt werden. Ein früherer Beginn der Maßnahmen könnte also dazu führen, dass man auf der Rechnung sitzen bleibt. Ist die Genehmigung aber gekommen, so muss man innerhalb von sechs Monaten mit dem Rehabilitationssport beginnen, sonst verfällt der Antrag.

Rehasport darf nicht verweigert werden

Dauer des Rehasports

Die Dauer der Maßnahme darf nicht mehr eingeschränkt werden. Sie ist dann zu Ende, solange sie gebraucht wird. In der Regel orientiert sich die Krankenkasse zunächst an vergleichbaren Fällen und schätzt so die Länge der benötigten Zeit ein. Ein Richtwert liegt bei 50 Einheiten innerhalb von 18 Monaten. Sollte die Rentenkasse eingebunden sein, so übernimmt sie meist einen Behandlungszeitraum von 6-12 Monaten. Eine Verlängerung ist in beiden Fällen aber möglich. Ist der Kostenträger die Unfallversicherung, so besteht erst einmal keine Einschränkung, was die Dauer oder die Zahl der Einheiten betrifft.

So sieht Rehasport aus

Über den Sport wird versucht, den Menschen als Ganzes zu sehen und nicht nur „einzelne Körperteile“. So finden in der Regel die Übungseinheiten ein- bis zweimal pro Woche in Gruppen von max. 15 Teilnehmern statt. Rehabilitationssportarten sind Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen, Bewegungsspiele in Gruppen, wobei geeignete Elemente anderer Sportarten (z. B. Judo, Karate, Taekwan-Do, Jiu-Jitsu, Entspannungsübungen) eingebaut werden können. Ausgeschlossen sind klassische Geräteübungen zum Krafttraining, Laufbänder etc.

Als Trainer braucht man eine B-Lizenz

Wie wird man Übungsleiter?

Um Kurse anbieten und vor allem auch abrechnen zu können, muss man vorher eine Lizenz erwerben. Das geht zum Beispiel beim Deutschen Olympischen Sportbund oder beim Bundesverband Rehabilitationssport. In den benötigten Kursen lernt man Inhalte aus der Orthopädie, Sensorik, Neurologie, geistige Behinderungen, Psychiatrie und der inneren Medizin. Die Kosten werden meist von den einzelnen Sport-Verbänden, in denen man übrigens Mitglied sein muss, getragen.

Das verdient man als Übungsleiter

Werden die Kurse auf freiberuflicher Basis angeboten, dann richtet sich das Einkommen natürlich nach der Vertragsausgestaltung und der Menge der Einsätze. Der Lohn von angestellten Sportrehabilitations-Trainern liegt grob zwischen 2000 und 3000 Euro pro Monat. Sie sind meist in Sport- oder Fitnessclubs, Reha-Einrichtungen oder Kur- und Bädereinrichtungen angestellt.