Gewichtszunahme im Alter

Kilofalle Wechseljahre - Mythos oder Wahrheit?

Viele Frauen kämpfen ihr gesamtes Leben mit ihrem Körper und dem dazugehörigen Gewicht. Ohne Schuld! Denn obwohl sie nicht mehr essen als sonst, nehmen sie in den Wechseljahren kontinuierlich zu. Kann man das vermeiden? Die Antwort „Ein bisschen". Aber warum ist das so?

Natürlich sind die Wechseljahre eher nur ein Zeitraum, kein Zeitpunkt. Ab etwa 40 Jahren Lebenszeit beginnt die Muskelmasse des Körpers nach und nach abzunehmen. Da Muskeln viel Energie verbrennen, heißt das: weniger Muskeln, gleich weniger Energieverbrauch, gleich Gewichtszunahme bei gleicher Ernährung. Eine wahre Kilofalle!

Im Alter wird also weniger Energie benötig, um den Körper in seinen Grundaufgaben zu versorgen. Daraus folgt : man nimmt automatisch zu, wenn man nicht gleichzeitig weniger isst und die Kalorienzufuhr reduziert, oder mit Sport und viel Bewegung dafür sorgt, mehr Kalorien zu verbrennen und den Erhalt der Muskeln zu unterstützen.

10 Tipps zum Abnehmen in den Wechseljahren

1. Zuhause kochen ist gesünder, am besten mit frischen Zutaten. Wer sich die Zeit nimmt, ob mit Familie oder allein, schätzt nicht nur das Essen an sich mehr – man weiß auch, was am Ende wirklich auf den Teller gekommen ist. Und das ist oft gesünder als Fertiggerichte aus der Massenproduktion.

Das sollten Sie in den Wechseljahren essen

2. Vollkornprodukte mit Ballaststoffen, wenn man sich nicht durch kleine, permanente Snacks über den Tag retten will greift man zu Vollkornprodukten. Durch den größeren Anteil an Ballaststoffen halten sie länger vor und man fühlt sich ausreichend satt.

3. Weniger Salz, mehr Gewürze: Salz ist ein absoluter Appetit-Anreger. Wer davon zuviel ins Essen befördert läuft Gefahr, viel mehr zu essen, als gewollt. Salz fördert auch Wassereinlagerungen und erhöht zudem auch den Blutdruck. Man muss ja deswegen nicht auf ein gut schmeckendes Essen verzichten. Mehr Gewürze wie Curry, Kümmel, Koriander, oder eben auch Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch geben dem Essen auch den letzten Kick.

Gesundes Essen aus dem eigenen Kochtopf

4. Wasser als Durstlöscher: Bei einem gesunden Erwachsenen werden am Tag rund 1,5 Liter an Getränken empfohlen. Wasser scheint dabei als der effektivste Durstlöscher. Außerdem fördert Wasser auch die Verdauung, natürlich optimal, wenn es nicht so kalt getrunken wird. Bei Hitze, trockener kalter Luft, schwerer Arbeit, Sport und salzigem Essen entsprechend mehr. Worüber sich die Wissenschaft einig ist: Es bringt keinen Vorteil, so viel wie möglich zu trinken.Cola, Säfte und Limonaden sind dagegen keine Durstlöscher. Ganz einfach – der hohe Zuckergehalt regt an, immer mehr davon zu konsumieren.

5. Gemüse und Obst: ganz klar – wer nachhaltig und gesund essen möchte, sollte sich als erstes auf Obst und Gemüse stürzen. Hier kann man schnell viele Nährstoffe zu sich nehmen und beides ist im Verhältnis relativ kalorienarm. Natürlich ist hier auch Obst nicht gleich Obst, denn eine Banane ist ja wohl kaum mit einer Grapefruit vom Fruchtzuckeranteil zu vergleichen.

6. Gesunder Stoffwechsel – Wieder ein Wechsel, in den Wechseljahren – aber dieser ist fast am wichtigsten. Der Stoffwechsel an sich ändert sich massiv, je älter man wird. Und nur die Aufnahme von Kalorien zu beschränken, nutzt für den optimalen Körper nicht viel. Eigentlich ganz einfach – der Energieverbrauch des Körpers muss durch Bewegung, Konzentration und Ausdauer steigen, erst dann kann der Mensch den Überschuss abgeben. Dazu kommt dann noch ein gesunder Stoffwechsel angeregt durch körperwarmes Wasser, Gemüse und Vollkornprodukte.

7. Weniger Fleisch: Dass der Fleischkonsum auf der Welt viel zu hoch ist, das lernt wohl mittlerweile jedes Kind schon in der Schule. Weniger Fleisch zu essen, hat viele Vorteile. Für den Körper kann zuviel beispielsweise das Risiko von Darmkrebs erhöhen. Die im Fleisch enthaltenen Purine können zudem bei Gicht die Beschwerden verschlechtern.

8. Fettarme Küche: Wer Probleme mit dem Blutdruck hat, wird die fettarme Küche wirklich zu schätzen lernen. Bei einer Fettreduktion führte meist die daraus resultierende Gewichtsveränderung zu der positiven Veränderung des Blutdrucks.

9. Schlaft ausreichend! Klingt komisch, ist aber so. Wer ausreichend schläft, hält den Körper in einer gesunden Balance. Das sogenannte "Wachstumshormon" (Fachbegriff Somatropin oder Somatotropin), wird vor allem nachts ausgeschüttet wird. Es repariert und erneuert Zellen und Gewebe. Die Energie, die dafür benötigt wird, zieht sich der Körper aus den Fettzellen. Damit das Wachstumshormon ausgeschüttet wird, braucht der Körper ausreichend Protein. Die Fettverbrennung wiederum funktioniert nur, wenn wenig Insulin vorhanden ist. Das Hormon Insulin sorgt nämlich dafür, dass die Glucose aus dem Blut in die Zellen gelangt und Fett gespeichert wird. Kurzer Tipp – ein kleiner Proteinsnack vorm Schlafengehen und schon kann der Körper mehr abbauen.

10. Regelmäßiger Sport hält fit. Ja, auch hier geht es sofort wieder um den Energieverbrauch. Aber! Eigentlich geht es um den eigenen Schweinehund. Sport muss regelmäßig sein, sonst ist er nur wie ein One-Night-Stand. Schnell und schnell vorbei. Je öfter die Lauf- oder Wanderschuhe geschnürt werden, das Cardiometer sich dreht oder das Wasser im Becken vorbeigleitet, um so mehr steht man im Leben und tauscht Energie aus – im positivsten Sinne natürlich.