Knieprobleme

Wann ist eine Bandage am Knie sinnvoll?

Wenn die Kreuzbänder gerissen oder gedehnt sind, ebenso bei einer Schleimbeutelentzündung oder einer Überlastung des Knies, aber auch wenn es instabil ist. Generell gilt: Wenn man sich am Kniegelenk verletzt hat, sollte man dort eine Bandage tragen. Sie sorgt für eine Kompression des Gelenks sowie der Muskeln und unterstützt so das Knie. Wichtig ist dabei aber, die richtige Knieorthese zu wählen.

Verschiedene Arten der Bandagen

Eine Kniebandage ist ein Schutz- und Stützverband für das Kniegelenk. Sie können dabei zur Prophylaxe, also Vorsorge, und zur Therapie benutzt werden. Prophylaktisch wird eine Kniebandage eingesetzt, wenn Erkrankungen und Verletzungen vorgebeugt werden soll. Damit sind Situationen mit hoher Verletzungsgefahr gemeint, wie etwa beim Sport. Aber auch Menschen mit besonders sensiblen oder vorgeschädigten Kniegelenken verwenden die Bandagen oft im Alltag legen sie erst in Ruhephasen wieder ab.

Es gibt zwei Hauptarten von Bandagen. Die einen sind funktional und werden bei der Behandlung von bereits bestehenden Verletzungen oder Erkrankungen des Kniegelenks verwendet. Zum Beispiel, wenn das Knie instabil ist oder eine Arthrose vorliegt. Diese Bandagen wirken stabilisierend und schmerzlindern.

Die zweite Gruppe, die rehabilitative Kniebandagen, dienen dagegen zur Unterstützung einer Behandlung. Beispielsweise nach einer Knie-OP während der Reha. Im Unterschied zu den funktionalen Orthesen, schränken sie die Beweglichkeit ein und stabilisieren so das Gelenk. Hier kommt es darauf an, wie schwer die Verletzung ist. Danach richtet sich dann der Grad der Bewegungseinschränkung. Die so erreichte Ruhigstellung beschleunigt dabei den Heilungsprozess.

Orthesen wärmen

Funktionen der Bandagen

Was bewirkt aber eine Kniebandage? Grundsätzlich kann man die Funktion ist drei Gruppen einteilen.

1. Stabilisierung: Kniebandagen sorgen dafür, dass das Gelenk gestützt ist und so für so mehr Stabilität und Halt. Ein Wegknicken zur Seite oder eine zu starke Überdehnung oder Verdrehung des Kniegelenks wird dadurch verhindert, wie es gerne bei Sportarten wie Fußball, Handball, Volleyball und Basketball, passiert. Aber auch nach Operationen, zum Beispiel der Sehnen im Knie, ist eine Stabilisierung und Ruhigstellung des Knies erwünscht.

2. Schutz des Gelenks: Durch die Polsterung der Bandage wird das vor Einwirkungen von außen geschützt. Eine Verletzung des Gelenks, der umgebenden Muskeln und der Sehnen wird so minimiert.

3. Reduzierung der Schmerzen: Eine Kniebandage wärmt das Knie und sorgt so dafür, dass vorhandene Knieschmerzen gelinder werden. Der Druck der Bandage massiert zudem und regt die Durchblutung an.

Knie wird durchblutet

Aussehen der Knie-Stabilisatoren

Die Bandagen unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Konstruktion, wie sie stabilisieren und unterstützen und der Bewegungseinschränkung für das Knie

Grob können Kniebandagen in diese Kategorien eingeteilt werden:

  • Kompressions-Kniebandagen. Sie sorgen für einen gleichmäßigen Druck auf dem Kniegelenk
  • Funktionssicherungs-Kniebandagen werden für die Sicherstellung der Gelenksfunktion verwendet
  • Stabilisierungs-Kniebandagen bewirkt eine Entlastung des Kniegelenks
  • Patella-Kniebandagen, die eine Öffnung im Bereich der Kniescheibe haben und so für mehr Bewegungsfreiheit sorgen.
Einige Orthesen haben Klettverschluss

Aus welchen Materialien besteht eine Bandage?

Das am häufigsten für die Herstellung einer Kniebandage wird Neopren verwendet. Dieses Material eignet sich besonders gut, da es sehr langlebig ist, stark wärmeisolierend wirkt und sich aufgrund seiner Flexibilität gut an das Knie anpasst.

Weitere Materialien, sind hochwertige, feste Strickstoffe. Sie sind beispielsweise aus Baumwolle und Elasthan zur Erhaltung der elastischen Beweglichkeit der Kniebandage zusammengesetzt.

Außerdem verfügen moderne Kniebandagen oft über Klettbänder, um die richtige Größe einstellen zu können Auch feste Kunststoffschienen, Aluminiumrahmen oder bewegliche Gelenkelemente sind teilweise eingearbeitet. Zudem sind die Bandagen häufig gepolstert, damit sie angenehmer zu tragen sind.

Bandagen auch beim Sport tragen

Der richtige Sitz der Bandage ist wichtig

Damit Kniebandagen auch ihre stabilisierende, schmerzlindernde und schützende Funktion erfüllen können, müssen sie richtig angewendet und getragen werden.Grundlage dafür ist ein optimaler Sitz. Die Bandage darf nicht zu locker am Knie sein, sondern muss eng anliegen. Ansonsten kann sie nicht notwendige Kompressionswirkung und Stabilisierung des Gelenks voll entfalten. Zudem sorgt der richtige Sitz, dass das Knie gewärmt wird und Schmerzen nachlassen.

Wichtig ist jedoch auch, dass die Bandage nicht zu fest sitzen darf, um eine Abschnürung der Blutzufuhr zu vermeiden. Bei bei der Auswahl einer Bandage für das Knie muss vor allem auf die Größe geachtet werden. Deshalb sollte vorher der Knieumfang gemessen werden. Sie wird im Idealfall im Sitzen bei ausgestrecktem Bein mit leicht angewinkeltem Knie durchgeführt.

Wie lange muss die Bandage getragen werden?

Um ein Wiederauftreten der Verletzung zu verhindern, ist es ratsam, die Bandage während des Trainings weiter zu tragen. Eine Sportbandage hält etwa ein bis eineinhalb Jahre, danach lässt die Unterstützung nach und das Risiko einer neuen Verletzung steigt. Generell berät in dieser Frage aber auch der Arzt.

Pflege der Bandagen

Da die Bandagen nur dann stabilisierend wirken, wenn sie ganz eng am Knie anliegen, ist es ganz normal, dass sich dort Schweiß und Hautschüppchen sammeln. Damit lässt aber langfristig die Elastizität nach. Die richtige Pflege ist aus diesem Grund für die Wirksamkeit der Bandagen wichtig, damit die Bandagen wieder in Form kommen. Ihre Kniebandage können Sie meist einfach in der Waschmaschine in einem Wäschesäckchen bei niedrigen Temperaturen waschen und anschließend an der Luft trocknen.

Wer trägt die Kosten? 

Hat ein Arzt die Bandage verschrieben, übernehmen die Krankenkassen nahezu alle Kosten. Als freiverkäufliches Hilfsmittel können die Kniebandage im Sanitätshaus oder online auch ohne medizinische Verordnung gekauft werden. In diesem Fall müssen Sie die Bandage jedoch selbst zahlen.